Philosophie jenseits der Ratio? Menschliches Transformationspotential im Spiegel des Strebens nach Künstlicher Superintelligenz

Von Regina Surber

Die Grundidee des Forschungsfeldes Künstliche Intelligenz (KI) ist es, Software zu kreieren, die intellektuelle Aufgaben ohne den und an Stelle des Menschen lösen kann.1 Viele Theorien und Methoden der KI-Forschung basieren auf Theorien des menschlichen rationalen Denkens.2 Einige sind gar an die Struktur des menschlichen Gehirns angelehnt.3 Das KI-Forschungsfeld sucht also Wege, wie die Menschheit eine bis anhin ihr eigene Fähigkeit – das rationale Denken – der Technologie offerieren kann. Deshalb könnte man das KI-Forschungsziel auch eine Imitation des rationalen Denkens nennen. Das Ziel vieler Forscher ist es, das menschliche rationale Denken komplett zu imitieren. Diese sogenannt ‘Starke KI’ könnte jede intellektuelle Aufgabe so lernen und verstehen wie ein Mensch.4 Überstiege die künstliche gar die menschliche Intelligenz, spräche man von Künstlicher Superintelligenz (KS).5 Starke KI und KS sind hypothetische Zustände, über deren Realisierbarkeit die Wissenschaftler streiten.6 Vor allem die KS tun viele als Scifi ab.

Ob KS je existieren wird, steht hier nicht zur Debatte. Man kann eine Welt mit KS heute nicht beobachten und soll hier nicht über Scifi-Szenarien fantasieren. Die Basis der nachfolgenden Gedanken ist eine andere Beobachtung: Die KI-Forschung strebt nach KS. In anderen Worten: Der Endzweck der KI-Forschung ist KS. Denn die Forschung will rationales Denken immer besser künstlich herstellen. Diese immer bessere Kreation von KI würde der Idee nach nur da gestoppt, wo diese KI so gut wird, dass sie als ‘Starke KI’ oder dann als KS das Kreieren selbst übernehmen würde.

Der volle Artikel findet sich hier. Er wurde publiziert in philosophie.ch.

Regina Surber ist Doktorandin am Ethikzentrum der Universität Zürich und Senior Advisor bei der ICT4Peace Foundation und dem Zurich Hub for Ethics and Technology (ZHET). In ihrer Doktorarbeit behandelt sie Fragen des berechtigten Tötens im Krieg; als Mitarbeiterin bei ICT4Peace und Mitbegründerin von ZHET hat sie sich mehrere Jahre intensiv mit ethischen und sozialen Fragen neuer Technologien beschäftigt.